Danke für Ihre erhellende Bildkommentierung der aktuellen Bayreuther „Meistersinger“ Aufführung.

Sie korrespondiert durchaus mit Ihrem Oeuvre !

Der Text der „Wahnarie“ des Hans Sachs, erhellte sich mir völlig neu,
vergleichend die meist folkloristischen Prügelchoreographien sonstiger Aufführungen Ende Akt 2, zur brutalen Gegenwart:

Dieser Text aus dem 19. Jahrhundert ???

„Wahn! Wahn! Überall Wahn!
Wohin ich forschend blick'
in Stadt- und Weltchronik,
den Grund mir aufzufinden,
warum gar bis aufs Blut
die Leut' sich quälen und schinden
in unnütz toller Wut!
Hat keiner Lohn noch Dank davon:
in Flucht geschlagen, wähnt er zu jagen.
Hört nicht sein eigen Schmerzgekreisch,
wenn er sich wühlt ins eig'ne Fleisch,
wähnt Lust sich zu erzeigen.
Wer gibt den Namen an?
‘s ist halt der alte Wahn,
ohn' den nichts mag geschehen,
‘s mag gehen oder stehen!
Steht's wo im Lauf,
er schläft nur neue Kraft sich an;
gleich wacht er auf,
dann schaut, wer ihn bemeistern kann!
Wie friedsam treuer Sitten
getrost in Tat und Werk,
liegt nicht in Deutschlands Mitten
mein liebes Nürenberg!
………….“

Ihr M.D. aus Greifswald